Jens Hamann

Nach zahlreichen Wettbewerbserfolgen wurde Jens Hamann als Bachpreisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leipzig ausgezeichnet. Der Bariton war Mitglied der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und studierte bei Rudolf Piernay in Mannheim. Im Laufe seiner Karriere konzertierte der Initiator des VokalmusikFests, der mit seiner Familie in Herzkamp lebt, in den USA, Japan, China, Russland, der Berliner Philharmonie, dem Concertgebouw Amsterdam, der Tokyo Opera City Concert Hall, dem Oriental Art Center Shanghai und dem Petersdom mit Dirigenten wie S. Kuijken, F. Bernius, M. Schuldt-Jensen, H.-C. Rademann und H. Rilling. Eine Fülle von CD-Einspielungen liegt vor, die mit dem MIDEM Classical Award, dem Diapason d’Or und dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurden. In der Stuttgarter Stiftskirche war er von 2011 bis 2021 an der Aufführung aller Vokalwerke Johann Sebastian Bachs unter der Leitung von Kay Johannsen beteiligt.

Mit dem Lautenisten Thorsten Bleich und dem Dortmunder Reinoldikantor Christian Drengk am Cembalo besingt Jens Hamann in der schmeichelnden Akustik der Herzkamper Kirche Freude und Leid der Liebe. Von Johann Sebastian Bach sind nur zwei Kantaten mit italienischem Libretto bekannt und eine Reise des jungen Georg Friedrich Händel nach Florenz und Rom spiegelt sich in schmucken Kantaten im italienischen Stil wider, schließlich erhielt der sächsische Lutheraner Unterricht bei Corelli und Scarlatti. „Dalla guerra amorosa“ lässt sich vielleicht mit „Verstrickungen der Leidenschaft“ am Besten übersetzen, wenn die Kantate mit folgenden Worten schließt: Wer als Liebesdiener in Ketten liegt, dem ist die Freude ungewiss, aber sicher die Pein.

Diesem leidenschaftlichen Thema widmen sich auch die beiden italienischen Komponisten des Frühbarocks, deren selten aufgeführte Solokantaten zu hören sein werden. Antonio Cesti (1623-1669) war als Franziskaner Sänger in der Sixtinischen Kapelle und später Hofkapellmeister in Innsbruck und Wien. Die Karriere von Giovanni Legrenzi (1626-1690) gipfelte in der Anstellung als Kapellmeister im Markusdom in Venedig.

Leidenschaftliche opernhafte Barockmusik erklingt in der Kirche. Auf dem Kirchenvorplatz wird in den Konzertpausen Kaffee und Kuchen angeboten, um im Schatten der Bäume das Konzerterlebnis entspannt nachklingen lassen zu können.